
Wenn ESG für „Environment, Social, and Governance“ steht, also die Kriterien und Standards, die aufzeigen, wie nachhaltig ein Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung handelt, dann sollte beim Bau einer Parkplatzüberdachung genau darauf geachtet werden.
Hierzu drei selbstkritische Fragen zu jeder Kategorie:
- Ist die Parkplatzüberdachung aus regenerativen Baustoffen und erneuerbarer Energie entstanden?
- Liefert die Überdachung der Gesellschaft, also Mitarbeitenden oder der Öffentlichkeit, einen realen Nutzen?
- Agieren die Unternehmensführungen der Lieferanten ebenfalls sozial und nachhaltig?
1) Ist die Parkplatzüberdachung aus regenerativen Baustoffen und erneuerbarer Energie entstanden?
Die Holzkonstruktion: Ja, aber die gesamte Parkplatzüberdachung nicht zu 100 %. Holz ist ein regenerativer Rohstoff und die dafür verwendete Energie stammt aus nachhaltigen Quellen. Die Wärme zum Trocknen des Holzes wird durch Holzhackschnitzel, Pellets oder Strom erzeugt, der aus lokalen Wasserkraftwerken, Photovoltaik- und Windkraftanlagen stammt.
Die Photovoltaikanlage: Die Solarmodule stammen aus Österreich, die Aluminiumkonstruktion aus Europa. Die genaue Herkunft der Zellen, des Glases und des Stahls werde ich für euch recherchieren.
Die Ladetechnik: Die HPC-Ladesäulen stammen von i-charging. Bis auf die Gleichrichter wird alles in Portugal gefertigt. Die DC-Wallboxen liefert eta plus aus Deutschland. Auch hier stammen die meisten Komponenten aus lokaler Produktion. Die AC-Wallboxen von CUBOS werden in Wolfsburg hergestellt und die Steuerungstechnik kommt von Bender – also „made in Germany“. Eine detailliertere Auflistung wird noch erstellt.
Der Batteriespeicher: Er hat den größten negativen CO₂-Impact beim KWiQport, da die Zellen aus Asien stammen und nicht unter einem optimalen Strommix wie in Deutschland produziert wurden. Allerdings trägt er wesentlich dazu bei, die Eigenverbrauchsquote von selbst erzeugtem Solarstrom von 20 % (ohne Speicher) auf über 45 % zu erhöhen. Zudem ermöglicht er die Speicherung von überschüssigem Wind- und PV-Strom zur Netzentlastung und optimierten Nutzung (Arbitrage, Peak Shaving). Somit verursacht der Speicher zwar anfänglich einen höheren CO₂-Ausstoß, trägt jedoch langfristig dazu bei, erneuerbare Energien effizient zu nutzen und den Netzausbau zu minimieren.
Schaltschrank und Stromkabel: Diese Komponenten sind zwar nicht besonders nachhaltig, aber unverzichtbar für den Betrieb. Der KWiQport benötigt lediglich einen Netzanschluss von 120–150 kVA und kommt ohne schwere Transformatoren aus Beton und Kupfer aus, die nicht besonders nachhaltig sind. Stattdessen wird die vorhandene Infrastruktur bestmöglich genutzt.
2) Liefert die Überdachung den Nutzern, also Mitarbeitenden oder der Öffentlichkeit, einen realen Nutzen?
Wir sind überzeugt, dass eine geschützte und gut beleuchtete Umgebung, die Menschen und Technik vor Wettereinflüssen bewahrt, einen sozialen Mehrwert darstellt. Zudem trägt die Begrünung der Dachfläche zur Verbesserung des Mikroklimas bei und kann zur Erzeugung von Solarstrom oder Solarthermie genutzt werden.
Der KWiQport wurde entwickelt, um mit einem Ladestrompreis von 39 Cent/kWh brutto einen echten Anreiz für nachhaltige Mobilität zu schaffen. Die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit ist für viele Menschen der entscheidende Faktor bei der Wahl eines Elektroautos. Selbst erzeugter und lokal genutzter Solarstrom stellt somit nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen sozioökonomischen Vorteil dar, da weniger Devisen für Energieimporte in politisch unsichere Regionen abfließen.
3) Agieren die Unternehmensführungen der Lieferanten ebenfalls sozial und nachhaltig?
Definitiv. Unsere Lieferketten werden regelmäßig besucht und die ESG-Kriterien unserer Partner hinterfragt. Mehr dazu in unseren LinkedIn-Beiträgen vom 7. und 9. Januar 2025, als wir Hasslacher in Sachsenburg (AT) besuchten.
KWiQ selbst: Als Unternehmer reise ich bevorzugt mit der Bahn oder fahre seit 2012 ausschließlich Elektroauto. Unser Strom kommt über den dynamischen Stromtarif von Tibber und wird dann geladen, wenn erneuerbare Energien im Überschuss vorhanden sind.
An der VEGA DC30 Wallbox lade ich tagsüber, wenn die Sonne scheint – meist während ich im Auto arbeite, Mails beantworte oder telefoniere. Kunden und Partner bekommen das mit, wenn ich an Videokonferenzen nicht im Büro, sondern auf dem Parkplatz eines Kunden mit einer VEGA DC30 teilnehme, wie etwa bei Arthur Fahrzeuglackierer in Staudt bei Montabaur.
Sobald die ersten Mitarbeitenden eingestellt werden, legen wir großen Wert auf faire Bezahlung und wertschätzenden Umgang. Schon bei amperio haben wir gezeigt, dass eine persönliche Begrüßung und gezielte Förderung der individuellen Entwicklung eine Unternehmenskultur schaffen, in der sich Mitarbeitende wohlfühlen und motiviert arbeiten.
Fazit
Sich als Unternehmen ESG-konform zu verhalten, ist weder kompliziert noch wirtschaftlich nachteilig. Vielmehr ist es eine strategische Entscheidung, die ökologische, soziale und ökonomische Vorteile miteinander vereint – für eine nachhaltige Zukunft von Unternehmen, Mensch und Umwelt.
Mein Team und ich freuen uns darauf, Sie bei Ihrem nächsten Ladeinfrastruktur-Projekt zu unterstützen. Wir beraten Sie gerne zur erfolgreichen Beantragung der Fördergelder sowie zur Technikauswahl, Projektierung und Betreiben Ihrer Ladepunkte: Fragen Sie einfach per E-Mail oder unter https://kwiq.eu/beratung/ eine individuelle Beratung an.